Auf Einladung der Volkshochschule Werra-Meißner durfte ich einen Vortrag über „Knigge“ halten. Das Besondere und der Unterschied zu bisherigen Vorträgen war, dass aufgrund der Coronasituation dieser Auftrag online per live-Übertragung gesendet wurde. Es war schon spannend für mich, in einer „Studioatmosphäre“ das Thema zu präsentieren. Zugegeben, die Interaktion mit dem Publikum empfinde ich als das „Salz in der Suppe“ , denn Fragen und Diskussionen schaffen Lebendigkeit. Hier musste es anders gestaltet werden und ich habe mich darauf eingelassen – und muss im nachhinein sagen, es war eine Erfahrung, der ich durchaus Positives abgewinnen kann.
So präsentierte ich das Thema Knigge abgewandelt und für ein digitales Publikum. Knigge liegt mir schon seit langem am Herzen und ich werde nicht müde, mit den Vorurteilen und falschen Erwartungen aufzuräumen, die Menschen oftmals mit Knigge verbinden. Erstaunlich ist, dass sich der Freiherr Knigge bereits im 18. Jahrhundert mit den so wichtigen Problemen „von heute“ auseinander setzte. Es ging ihm schon damals darum, Impulse zu setzen für konfliktfreies Miteinander und einen wertschätzenden Umgang in der Gesellschaft. Bei dem Thema „Netiquette“ wagte ich einmal anhand von Knigges Thesen aus seinem Buch „Über den Umgang mit Menschen“ (welches 1788 veröffentlicht wurde) mit unserem heutigen Umgang in den sozialen Netzwerken abzugleichen. Bei der Aussage „Enthülle nicht die Schwächen deiner Mitmenschen“ oder „Suche stets Gegenwart des Geistes zu haben“ stoßen zum Beispiel viele Menschen, die sich im Social Web tummeln, an ihre Grenzen. Zum Umgang mit dem Handy und zu einem professionellen EMail-Kontakt gab es weiterhin Infos. Natürlich gab es auch Input für die Zuschauer, die sich für Umgangsformen um Business und einer exzellenten Tischkultur interessierten. Wie wir wissen, wird auch die Business-Welt wieder in großem Maße analog – ohne Abstandsregel und Maske. Da ist es wichtig für das „Parkett der guten Umgangsformen“ bestens vorbereitet zu sein.
Ich bin sehr dankbar für die professionelle und freundliche Betreuung des VHS-Teams – ohne die das Format nicht mit so viel Spaß, Freude und Leichtigkeit gelungen wäre.